Manager-Magazin über die Samwers

Neue schlechte Nachrichten im manager magazin über die Samwer-Brüder, die auch nach den letzten 5 Mietshäusern in unserem Block ihre gierigen Hände ausstrecken:

Zitat aus dem manager-magazin :
„Drei gewinnen immer: Die Brüder Alexander, Marc und Oliver Samwer wurden mit dem Klonen von US-Start-ups reich und zocken jetzt die anderen Aktionäre von Rocket Internet ab. Ihr neues Ding: Mietshäuser und Windparks.“

Hier der Online-Artikel, den man komplett im Probeabo lesen kann, unter dem folgenden Link. Im Textinhalt steht auch die Audioversion, die man ganz hören kann. Oder man kauft das Print-Exemplar.

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/alexander-marc-und-oliver-samwer-was-sie-nach-rocket-internet-machen-a-00000000-0002-0001-0000-000173605132

Die Artikelüberschrift heißt:

Die geheimen Öko-Pläne der Samwer-Brüder

Die Brüder wickeln Rocket Internet ab und nehmen ihre Aktionäre aus. Nun bauen sie mit den Milliarden aus der Start-up-Fabrik ein neues Imperium. Im Mittelpunkt: Immobilien und erneuerbare Energien.
Von Angela Maier und Jonas Rest


Hier in der PDF kann man den vollen Text ohne Bilder nachlesen (für unseren Block mit freundlicher Genehmigung des Journalisten Jonas Rest). Der für uns wichtige Part über Immobilien steht auf Seite 3 in der PDF:

UBB-Protest gegen Privatinvestoren

Investoren wie die  Samwer-Brüder und die Immobilienfirma Dr. Hintze & Co haben schon den größten Teil des Blocks im Reuterkiez gekauft. Mit bezahlbarem Wohnraum ist es bald vorbei, wenn die Politik nicht eingreift! Die Privatinvestoren modernisieren, um exorbitante Mieten einzunehmen und wandeln die Mietwohnungen in Eigentum um. Denn über den Verkauf von Eigentumswohnungen kommt eine noch viel höhere Gewinnsumme zusammen, als ein ganzes Haus gekostet hat. Der tatsächliche Wert der Häuser – Bauweise und Bausubstanz, Ausstattung und Sanierungszustand – liegt natürlich weit unter dem gehypten Marktwert. Das bedeutet, auch einfacher Wohnraum muss heute überteuert vermietet werden, damit die Ausgaben wieder reinkommen – plus Gewinne. Weil das aber wegen Mietspiegel, Mietpreisbremse und Mietendeckel nicht geht, werden die Wohnungen als Eigentumswohnung verkauft. An Kapitalanleger, die sich ebenfalls ihr Geld über die Mieten zurückholen wollen. Merkste, ne?

Die Vorkaufsfrist des Bezirks läuft ab!

Die Privatinvestoren, unter denen sich unschwer  Samwer und Hintze vermuten lassen, versuchen trickreich das Vorkaufsrecht des Bezirks auszuhebeln. Aber dieser Wohnraum ist unverzichtbar für den städtischen Besitz! Je mehr Häuser wieder in Gemeinwirtschaft übergehen, desto besser lassen sich auch in Zukunft Mieten und städtische Ausgaben regulieren – und damit eine Bewohnerschaft schützen, die Renten/Sozialleistungen bezieht oder im Niedriglohnbereich oder im unteren Mittelstand arbeitet. Denn wir alle sind betroffen.

Wir bleiben hier

UBB, das ist der Verein Unser Block bleibt e.V., in dem sich Mieterinnen und Mieter aller Altersgruppen zusammengeschlossen haben. Unter uns leben Senioren, die noch die Erbauer des Häuserblocks persönlich kannten, und junge Zugezogene, die gerade  Studium und Beruf beginnen oder die ihre Kinder hier im Kiez aufwachsen lassen. Familien und Freundeskreise haben hier ihr vertrautes Zuhause. Viele Bewohner haben ihre Arbeitsplätze in erreichbarer Nähe, einige Selbstständige sind auf die innerstädtische Lage angewiesen. Bei einem Wegzug wegen Verdrängung gerät bei manchen auch die berufliche Situation in Gefahr!

Pressemitteilung 5.10.2020

Mietshäuser werden verkauft

Das Bezirksamt Neukölln informierte Anfang September 2020 die Bewohner von fünf Mietshäusern im Milieuschutzgebiet Reuterplatz darüber, dass die Häuser auf dem Privatmarkt verkauft werden. Das Bezirksamt verlangt zunächst von den potentiellen Käufern eine Abwendungsvereinbarung, d.h. die Einhaltung der Milieuschutzauflagen (keine Modernisierung, kein Luxusumbau, keine Eigentumsumwandlung u.a.m.). Fehlt die Abwendungsvereinbarung, kann der Bezirk sein Vorkaufsrecht geltend machen.

Bezirkliches Vorkaufsrecht

Welches Interesse hat der Bezirk, die Häuser zu kaufen? Die Wohnungen und Gebäude haben eine einfache Ausstattung und wurden bisher niedrigpreisig vermietet. Modernisierungen wie neue Bäder oder Heizungen wurden teils von den Mietern selbst finanziert und eingebaut. Die Häuser, momentan im Privatbesitz, zählen also zum schwindenden billigen Mietwohnraum, von dem sich ausreichende Mengen im städtischen Besitz befinden sollten. Langfristig ist es vorteilhaft. Eine kurzfristig hohe Ausgabe lohnt sich auf lange Sicht, darum wurden bereits mehrere Häuser in Berlin wieder „zurück“ gekauft. Man lernt aus Fehlern der Vergangenheit: Die Stadt muss über eigenen günstigen Wohnraum verfügen, denn der freie Immobilienmarkt vernichtet bezahlbaren Wohnraum in kurzer Zeit.

Der Milieuschutz muss wirksam werden

Sollte der Verkauf an private Käufer (Immobilienfirmen) erfolgen, so haben wir als Mieterinnen und Mieter JETZT die Chance, mit dem Bezirk und der Öffentlichkeit zusammen von den neuen Besitzern Auflagen einzufordern, die den Wohnbestand in einfacher Ausstattung schützen und die Mieten weiterhin bezahlbar halten. Der Milieuschutz muss wirksam werden, sonst droht die Verdrängung der hier seit vielen Jahren ansässigen Menschen.

Die Verkäufer der 5 Häuser

Insgesamt drei Namen sind im Grundbuch eingetragen, die vermutlich in Teilen geerbt oder sich mit Kapital eingebracht haben. Neben den Kapitalanlegern Charlotte Eisenmann-Zippel, München, und Hans-Georg Grossmann, Schweiz, gibt es eine Haupteigentümerin:

  • Haus- und Vermögensverwaltung Wiest GmbH in Stuttgart – Frau Ingeborg Wiest war Erbin eines Lindow-Anteils

Chronologisch: Lindow hieß die Firma, die den gesamten Häuserblock ca. 1929 erbaute und im Innenhof ihr Bauunternehmen führte. Als eine von drei Erben wurde Frau Ingeborg Wiest eingesetzt. Frau Wiest gründete die Haus- und Vermögensverwaltung Wiest GmbH in Stuttgart, welche lange Jahre mieterfreundlich agierte. Als sie 2014 verstarb, übernahm ihr Erbverwalter, ein Stuttgarter Rechtsanwalt, die Geschäftsführung der Wiest GmbH. (Über Eisenmann-Zippel und Grossmann ist nichts weiter bekannt.) Der ursprüngliche Gebäudeblock wurde bereits 2016 geteilt, mehr dazu unter FAQ

Wer sind die Käufer?

Das ist momentan unbekannt. Man könnte aber vermuten, dass das komplexe Firmengeflecht hinter der Firma Hintze & Co., das auch schon die Nachbarhäuser in der Framstraße, Pannier- und Pflügerstraße besitzt, ein sehr großes Interesse hat, sich die „Lindow-Resthäuser“ einzuverleiben. Das ist ja schon 2016 unternehmerisch aggressiv versucht worden. Unter den Investoren finden sich die berüchtigten Samwer-Brüder, die mit Berliner Immobilien noch reicher werden wollen. („Betongold“)   

Nächste Schritte

Die Mieterinnen und Mieter unterstützen das Bezirksamt nach Kräften bei der Prüfung des Vorkaufsrechts. Wir teilen wichtige Informationen untereinander und beraten uns bei Mietertreffen.
Wohnst du selbst in einem der Häuser Nansenstr. 11 oder Framstraße 3, 5, 7 oder 9? Bitte werde Mitglied im Verein Unser Block bleibt e.V.
Satzung und Mitgliedsantrag